AUFTRAG

Die sankt-josef Kinder-, Jugend- und Familienhilfe gGmbH (kurz „sankt-josef“) ist ein freier Träger für Maßnahmen gemäß SGB VIII in Duisburg mit Sitz in Duisburg-Rheinhausen. In insgesamt 16 stationären und teilstationären Gruppen in Duisburg und Moers bietet sankt-josef rund 128 Plätze für Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 18 Jahren an. Ergänzend unterstützt sankt-josef Kinder, Jugendliche und Familien über die aufsuchenden Hilfeformen des Sozialpädagogisch betreuten Wohnens (SBW) sowie der Ambulant Hilfen.

sankt-josef erfüllt einen öffentlichen Auftrag und dient der nachhaltigen Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Familien. Die christlichen Wurzeln der heutigen sankt-josef Kinder-, Jugend- und Familienhilfe gGmbH gehen bis in das Jahr 1925 zurück, als das ehemalige Waisenhaus, später Kinderheim, von Ordensschwestern gegründet wurde. Auch in der Gegenwart wird das christliche Grundverständnis der Einrichtung in der pädagogischen Arbeit zum Ausdruck gebracht. Verkörpert wird dies durch unsere Haltung, dass jeder Mensch einzigartig und unbedingt wertvoll ist und grenzenlosen Respekt verdient. Unser Namensgeber St. Josef ist unser Vorbild für tatkräftiges Handeln auch in außergewöhnlichen Situationen. Diese Haltung vertreten wir gegenüber jedem, der mit sankt-josef in Kontakt tritt.

Der Leitgedanke unseres Handelns basiert auf dem christlich humanistischen Menschenbild. Wir arbeiten mit dem Auftrag, jungen Menschen und deren Familien in schwierigen Lebenslagen Hilfen zur Erziehung und Entfaltung der Persönlichkeit im Rahmen ihrer individuellen Entwicklungs- und Lösungsmöglichkeiten zu geben. Dies geschieht unabhängig von Herkunft, Religion, Hautfarbe und sexueller Identität.

Als grundsätzliches und übergeordnetes Ziel der Betreuung in unserer Einrichtung sehen wir die Einlösung des Rechts jedes jungen Menschen auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit (§1, SGB VIII).

Primär gilt es also ein Umfeld zu gestalten, welches bestmögliche Entwicklungsmöglichkeiten für die betreuten jungen Menschen dauerhaft und verlässlich vorhält. Die strukturelle Vielfalt unseres Gesamtsystems, die personellen und fachlichen Ressourcen, sowie das Engagement unserer Mitarbeiter, tragen dazu bei, dem pädagogischen Bedarf gerecht zu werden. Die Verbindung von Fachlichkeit und konstanter persönlicher Beziehungsebene findet sich in allen unseren Hilfeangeboten wieder.

Die eingesetzten Mitarbeitenden handeln gem. folgender Grundsätze:

  • Menschen haben ein Recht auf eigene Kultur- und Lebensformen
  • Respekt vor den Normen und Werte der Familie
  • die Sammlung und Offenlegung der Ressourcen und Stärken der Familienmitglieder und des Familiensystems steht im Vordergrund des Klärungsprozesses
  • Schwierigkeiten werden unter dem Gesichtspunkt der Überwindbarkeit unter Berücksichtigung der Sicherheit und Entwicklung der Kinder und Jugendlichen betrachtet

Unsere Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern und betreuten Familien ist gekennzeichnet von Professionalität, gleichermaßen persönlich authentisch und verbunden mit einem Beziehungsangebot. Wir begegnen den Betreuten und ihren Bezugspersonen mit einer großen Wertschätzung und wir erfreuen uns an der Entwicklung und dem Wachsen der Menschen, die wir begleiten.

Die Kinder und Jugendlichen unserer Einrichtung werden außerdem gemäß den Grundsätzen unseres Leitbildes betreut. Unser Leitbild heißt:

„Hand in Hand –  mit Herz; Leben – lernen – wachsen!“

Für uns bedeutet dies, dass wir den uns Anvertrauten mit bedingungsloser Akzeptanz und Wertschätzung gegenübertreten und jeden Weg hin zu einer starken Persönlichkeit unterstützend begleiten. Diese Begleitung geschieht unter allen Umständen mit einer aktiven und gelebten Partizipation und unter Berücksichtigung der jeweiligen Ressourcen unserer Klienten.

Unser Auftraggeber ist in jedem Fall das jeweils belegende Jugendamt. Unsere Prämisse ist es, ein stets verlässlicher Partner für unsere Auftraggeber und die gemeinsamen Anvertrauten zu sein. Sei es zur Überwindung von akuten, temporären Krisensituationen, oder aber in Form von langfristiger und nachhaltiger pädagogischer Begleitung. Die Abstimmung individueller Ziele geschieht immer in Form von Hilfeplangesprächen, in denen Wünsche und Bedürfnisse aller beteiligter Parteien zum Ausdruck kommen.

In unserer pädagogischen Arbeit haben wir uns verpflichtet, nach den Grundsätzen der „Arbeitshilfe zum grenzachtenden Umgang, für eine gewaltfreie Erziehung, Betreuung und Beratung und zum sicheren Umgang bei Fehlverhalten“ (entwickelt und herausgegeben im Dezember 2013 von der Arbeitsgemeinschaft der Erziehungshilfen in der Diözese Münster [AGE]) zu handeln. Durch regelmäßige Weiterbildungen, Workshops und Arbeitskreise stellen wir sicher, dass unsere Mitarbeitenden nach aktuellen anerkannten pädagogischen Fachstandards arbeiten.

Die Partizipation, d.h. die Beteiligung der Kinder, Jugendlichen und Familien sowie der Mitarbeitenden, nehmen wir sehr ernst. In der praktischen Umsetzung bedeutet dies, dass es neben dem bereichsübergreifenden „Arbeitskreis Partizipation“, in jeder Wohn- und Betreuungsform ein etabliertes Beschwerdeanregungsmanagement, sowie ein regelmäßig tagendes Kinder- und Jugendteam für Wünsche, Anregungen und Beschwerden der Betreuten gibt. Bereichsübergreifend gibt es des Weiteren einen monatlich tagenden Kinder- und Jugendrat, sowie einen männlichen und weiblichen Vertrauenspädagogen mit telefonischer Erreichbarkeitsgarantie.

Jedes Kind, jeder Jugendliche und jeder Erziehungsberechtigte wird in allen Hilfeplanprozessen beteiligt. Im Berichtswesen enthalten sind immer auch Stellungnahmen, Ziele und Wünsche der o.g. Beteiligten.

Der bestmöglichste Schutz der uns Anvertrauten hat für uns höchste Priorität. Wir bieten Schutzraum, u.a. durch Aufklärung über die Kinderrechte. Diese wurden durch die in sankt-josef lebenden Kinder und Jugendlichen kindgerecht aufgearbeitet und verschriftlicht und werden seitdem bei jeder Neuaufnahme erläutert und schriftlich zur Verfügung gestellt. Des Weiteren verpflichten sich alle Kinder, Jugendliche und Pädagogen zur Einhaltung eines partizipativ erarbeiteten Ampelsystems, welches grenzachtenden Umgang beschreibt und von grenzverletzendem Verhalten differenziert. Dieses Ampelsystem ist Teil unseres Einrichtungsschutzkonzeptes und unterstützt den Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Machtmissbrauch jeglicher Art.

Neben den beschriebenen Schutzfaktoren existiert ein Verhaltenskodex, dem sich jede(r) Mitarbeitende verpflichtet.